In einem kleinen Raum steht ein Zwei-Sitzer-Sofa und eine Person darauf streckt die Beine in die Höhe. Um sie herum liegen Holzbohlen, Papierfetzen und Eier.
In einem Raum mit Fenstern und Jalousien sind Steine aus der Decke gefallen und liegen nun zusammengekehrt und ordentlich auf dem Boden darunter. Drei Leuchten an der Wand beleuchten die Steinreste.
Ein zum Teil Blut durchdrungener gehäkelter Vorhang hängt in einer mit kleinen Steinen gepflasterten Einfahrt eines historischen Gebäudes aus dem 19. Jhd. vor einer Tür, durch die Licht scheint.
In einem leeren Operationssaal leuchten die OP-Leuchten an die Wände, während im Hintergrund eine Projektion zu sehen ist, in der viele Menschen bis zur Hüfte im Wasser stehen.
Eine junge Frau mit Gummihandschuhen und Gummistiefeln bekleidet, sitzt auf einem Stuhl vor einem Tisch und hält ein Marmeladenbrot in der Hand. Sie blickt links über ihre Schulter.
In einem dreckigen und gefließten Keller steht eine leere Operationsliege.
Eine Person mit Gummihandschuhen an, steht hinter einer verdreckten Scheibe, legt ihre Hände an die Scheibe und blickt nach Links.
Eine Person hat die Hand auf einen Mixer gelegt. Hinter ihr sind Küchenregale zusehen, die mit Gläsern bestückt sind. Neben dem Mixer stehen zwei befüllte Flaschen, ein befüllter Eierkarton, ein Brett und ein Messer.
Eine Gruppe aus jungen Menschen in farblich aufeinander abgestimmter Kleidung mit Gummistiefeln und Gummihandschuhen steht in einem Innenhof eines historischen Gebäudes aus dem 19. Jhd.
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Drei Schwestern: Schwesterstaat

"Die achtarmige Schwester Oktopussi drückt dich in ihre samtenen Spalten und heißt dich willkommen auf dem weichen Fundament unseres Staates. Die Schwestern quollen aus den Türen. Sie haben alle Mittel der Unmenschlichkeit fallen lassen. Und nun. Da stehst du: Ein Mensch auf einer Brücke. Und dann triefst Du über den erstarrten Fluss und spülst Dich in dieses lebendige Haus. Jetzt könnten Taten folgen. Es müssen! Die Glocken läuten den Schwesterstaat ein."

Solidarisch und einig ist der utopische SCHWESTERSTAAT! Er ist ein Gegenentwurf zu den patriarchalen Narrationen dieser Welt, zu den Entwürfen der Bruderstaaten und anderen Macht-Allianzen. An einem verlassenen 'weiblichen' Ort in Mannheim schlägt das Herz dieses Staates. Dort können die Besucherinnen eintauchen und in mehreren Szenen aktuelle Bilder des weiblichen Zusammenhalts erleben: im Protest vereinigte Menschen mit Augenbinden, schwarze Märsche gegen Abtreibungsgesetze, zur Flucht getriebene Frauen, Verschwesterung im Kampf. Seit 2019 forscht RAMPIG zu Konzepten des Weiblichen, die mit fest in der Gesellschaft verwurzelten Frauen*bildern verknüpft sind. Auch durch den Ausbruch des neuen Krieges in Europa inmitten dieser Recherche leben überwunden geglaubte Rollenbilder wieder auf. Nun wird gefragt: Welche Frauenbilder gibt es heutzutage? Wer solidarisiert sich mit wem? Mit wem verschwestern wir uns? Welchen Einfluss hat die Ost-West Konstellation der Macht auf patriarchale Großerzählungen und Bilder des Weiblichen? Woher kommt die Rückkehr konservativer Rollenbilder?

RAMPIG hinterfragt Erzählungen des Weiblichen im Angesicht einer Retraditionalisierung von Frauenbildern durch rechts-konservative Kräfte. In der Performance entsteht ein Archiv kraftvoller, ikonenhafter Bilder, die gerade erschreckend oft für politische Zwecke entfremdet und instrumentalisiert werden.

Eine Inszenierung von Theater Performance Kunst RAMPIG mit einer Ausstellung von Małgorzata Mycek in Koproduktion mit der Bürgerbühne im Kleist Forum in Frankfurt (Oder).

Leerstand einer ehemaligen Polyklinik, Frankfurt (Oder), Juni 2022.

Leerstand eines ehemaligen Krankenhaus im Rahmen des Theaterfestival Schwindelfrei, Mannheim Juli 2022.

von und mit

Sebastian Arnd, Christina Bauerfeind, Friedrich Byusa Blam, Sophia Mara Buck, Malte Fischer, Tim Fischer, Christoph Hack, Nikola Haubner, Lea Langenfelder, Liz Langenfelder, Karolina Leśna, Sophie Lichtenberg, Anna Müller, Tabea Panizzi, Ann-Sophie Reiser, Melanie Riester, Nils Sandritter, Beata Anna Schmutz, Stephan Schmutz, Karolina Serafin, Ricarda Walter, Maximilian Zschiesche. Gäste: Kamerlany Chór Adoramus Słubice, Heike Guderian, Caroline Henning, Delia Jahn, Heidi Kapuste, Yewa Liakh, Kacia Valatouykaja