S O P H I E L I C H T E N B E R G SZENOGRAFIE
Sprintende und turnende Diplomatinnen auf der Aschebahn und am Schwebebalken -
die Anzüge aus ultramarinblauem Polyester. Willkommen in Olympia, dem Ort,
an dem Sportlerinnen sich selbst überrunden und politische Utopien Wirklichkeit werden. Willkommen auf einer Bühne der Politik und im Leben einer Schauspielerin, der Sportlerin!
„KINDER DER OLYMPE Runde 1“ im Kunstverein „Das Damianstor“ Bruchsal befasst sich mit der Rolle der Sportlerin im politischen Spektakel der Olympischen Spiele. Das Künstlerinnenduo Langenfelder & Lichtenberg widmet sich der Fragen nach den Zugriffsmöglichkeiten eines Staats auf den privaten Körper im Kontext politischer Masseninszenierungen. Dabei betrachten sie exemplarisch die Olympischen Spiele, das Dopingsystem der ehemaligen DDR und den Mythos des Schwangerschaftsdopings. Gegenstand dieser Erzählung ist, dass Sportlerinnen der ehemaligen DDR zu Wettkämpfen geschwängert worden seien, um eine natürliche Erhöhung körpereigener Steroide herbei zu führen. Langenfelder & Lichtenberg untersuchen im Kontext dieses Gedankenexperiments den weiblichen Körper im Spannungsfeld zwischen Unterwerfung und Emanzipation.
„KINDER DER OLYMPE Runde 1“ ist eine installative Kunstausstellung und gleichzeitig Ausschnitt und Zwischenstand aus der fortlaufenden Recherche von Langenfelder & Lichtenberg: Wie auch in früheren Arbeiten führten die Künstlerinnen zahlreiche Interviews. Ihre Gesprächspartner:innen waren sowohl Zeitzeuginnen und -zeugen als auch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Sport, Sportwissenschaft, Frauen- und Sportmedizin, Dopingforschung und Geschichte.
KINDER DER OLYMPE Runde 1 (Recherche)
Foto: Deliah Spiegelbach