Das Bild zeigt die Ausstellungsansicht von
Ein heller Raum mit Fließen zeigt Text an der Wand, davor einen weißen Sockel, aus dem ein Kabel ragt sowie einer großformatigen Projektion.
Im Ausstellungsraum von
An der Wand hängt ein Bildschirm, auf dem eine Nahaufnahme eines Trompetenrohrs zu sehen ist.
Eine Stoffwulst liegt auf dem Boden in einer Ecke. Mittig ist ein Display mit der Nahaufnahme eines sprechenden Mundes zu sehen.
Drei Performende mit Schutzwesten und Superman-Capes bekleidet, stehen erstarrt in einer Maschieposition in der Rauminstallation zu
Das Bild zeigt einen Bücherstapel des
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Preenacting Reenactments

"Preenacting Reenactments" ist eine performativ bespielte Rauminstallation des Künstlerinnenduos Langenfelder & Lichtenberg, die Macht- und Wirkmechanismen simulierter Erfahrung hinterfragt.

Zwischen Paradeuniform und Krisengebiet, ­zwischen Heldentum und Kampfeinsatz, zwischen Immersion und Wirklichkeit liegt Hammelburg – das Vereinte Nationen Ausbildungszentrum der ­Bundeswehr. Zwischen Paradeuniform und Krisengebiet, ­zwischen Heldentum und Kampfeinsatz, zwischen Immersion und Wirklichkeit liegt Hammelburg – das Vereinte Nationen Ausbildungszentrum der ­Bundeswehr.

"Preenacting Reenactments" interpretiert das ­militärische Übungsgelände als Fiktionsfabrik und untersucht die ­Möglichkeit, aus konstruierten Erfahrungswerten Erkenntnisse für die Wirklichkeit abzuleiten. Militärs als Darsteller, leerstehende Gebäude als Kulisse oder gar Statisterie: Die Inszenierung auf dem Truppenübungsplatz ist von opernhafter Opulenz. Doch wird dieser artifiziellen ­Wirklichkeit ausreichend Macht zu eigen, um die Realität zu beeinflussen? Und kann ein Kunstprojekt, das die gewohnten Grenzen zwischen Darstellenden und Zusehenden auflöst, vergleichbaren Einfluss entwickeln? Die Künstlerinnen haben ein von der Bundeswehr ausgerichtetes Training begleitet, das JournalistInnen auf die Arbeit in Krisengebieten vorbereiten soll. Der Lehrgang zeichnet sich durch seine Methodik aus: SoldatInnen simulieren für ihre TeilnehmerInnen interaktive Kriegs- und Krisenszenarien. Die Bundeswehr setzt damit auf Wissensgenerierung durch Erfahrung.

Die Arbeit basiert auf einer ­neunmonatigen Recherche, die Langenfelder & Lichtenberg auf ­ihrem Forschungsblog ­dokumentieren. Langenfelder und Lichtenberg reflektieren in ihrer künstlerisch kommentierenden Ausstellung Macht und Wirkmechanismen inszenierter Erfahrungen und immersiver Formate. Zudem entstand ein Arbeitsbuch, das weitere ­Rezeptionsebenen zur Ausstellung eröffnet und geführte Interviews ­sowie philosophisch wissenschaftliche Assoziationen dokumentiert und anstößt.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die ­Initialförderung des Fonds Darstellender Künste Berlin. Mit freundlicher Unterstützung der Spreewerkstätten / Alten Münze Berlin.

Luis Leu Karlsruhe, November 2017.
Projektraum 2OG, Alte Münze Berlin, März 2018.

Konzept

Langenfelder & Lichtenberg

Text, Performancekonzept

Lea Langenfelder

Szenografie, Installation, Video

Sophie Lichtenberg

Kostüm

Saskia Juliane Kummle

Performance

Tabea Panizzi, Edith Kaupp Rivadeneira, Georg Weislein

Sprecher

Nils Kirchgeßner

Sound

Philippe Mainz

Unterstützende Mitarbeit

Friedrich Byusa Blam

Grafik

Xenia Fastnacht

Übersetzung Englisch

Sarah-Lina Mantler

Transkirption

Ila Mägdefrau

Lektorat

Sophia Mara Buck, Carla Reitter, Saskia Sturm

Foto

Sebastian Heck